Vollkreis (Unterschied zwischen Versionen)

Version vom 22. Mai 2018, 19:33 Uhr

Vollkreise werden in einer Kontrollzone gerne durch Platzlotsen angewiesen, um VFR-Flieger zu verzögern, weil beispielsweise anderer Verkehr das Einfliegen in den Quer- bzw. Endanflug der Platzrunde verhindert.

Für Piloten

Das Fliegen eines Vollkreises erfordert etwas Übung, da neben der Schräglage auch Geschwindigkeit und Höhe konstant bleiben sollten. Ein Vollkreis wird im Normalfall mit einer Standardkurve (engl. rate one turn, ROT) geflogen, bei der die Richtungsänderung mit 3° pro Sekunde erfolgt. Daraus ergibt sich eine Dauer von 2 Minuten für einen Vollkreis (360° / 3 = 120s). Eine solche Standardkurve kann mithilfe der folgenden Instrumente abgeflogen werden:

Künstlicher Horizont

Die folgende Formel beschreibt die Berechnung der erforderlichen Schräglage einer Standardkurve.

Anschließend kann die Schräglage anhand der Skalierung am künstlichen Horizont abgeflogen werden:

Wendezeiger

Stimmt die Position der eingezeichneten Tragfläche mit der unteren weißen Markierung der entsprechenden Neigseite überein, fliegt man eine Standardkurve.

Für Lotsen

Zusammen mit dem Speedvector des IvAc kann der Umstand, dass ein einziger Vollkreis zwei Minuten dauert, dabei helfen vorausschauend zu planen.

Beispiel

Das Bild zeigt eine typische Situation in einer Kontrollzone: Verdoppelt man den Speedvector (je nach IvAc-Konfiguration; in diesem Beispiel auf 1 Minute eingestellt) der Maschine im Endanflug (BER610L), so erhält man die Hochrechnung der Position in zwei Minuten, vorausgesetzt die Geschwindigkeit ist konstant. Beginnt der VFR-Pilot im Gegenanflug (DEKTV) nun einen Vollkreis, wird er sich in zwei Minuten erneut an der jetzigen Position im Gegenanflug befinden.