Allgemeines

Ein Notsinkflug wird durchgeführt, wenn ein plötzlicher Druckabfall oder sonstige Fehlfunktionen eines Luftfahrzeuges dies erfordern. Im Normalfall wird durch maximalen Luftwiderstand eine möglichst hohe Sinkgeschwindigkeit erwirkt, um eine sicher(ere) Flughöhe - auf der beispielsweise die Druckdifferenz zwischen Kabine und Außenluft geringer ist - möglichst schnell zu erreichen.

Im Folgenden werden die Verfahren für Pilot und Lotse erläutert.

Verfahren für Piloten

Wenn möglich, werden vom Piloten folgende Maßnahmen erwartet:

  • Verlassen der freigegebenen Route vor Beginn des Sinkfluges, um Konflikte auf beispielsweise der Luftstraße in niedrigeren Höhen zu vermeiden
  • Sinkflug auf im FCOM festgelegte Werte beginnen
  • Kommunikation mit der verantwortlichen Flugverkehrskontrollstelle
  • Der Kabine Bescheid geben und die Anschnallzeichen einschalten
  • ggf. die Sauerstoffmasken auslösen


Verfahren für Lotsen

Folgendes sollten Lotsen anwenden, um den Piloten in dieser Notsituation zu helfen:

  • Mit umliegenden Sektoren koordinieren
  • Eine Steuerkursempfehlung geben, um die Piloten mit dieser Entscheidung zu entlasten
  • Sofern das LFZ sich unterhalb der MVA befindet, diese mitteilen
  • Absichten ermitteln
  • Nach Auslöser, eventuellen Schäden und Verletzten fragen
  • Generell nach ASSIST vorgehen


Da ein Emergency Descend für die Crew eine sehr stressige und unangenehme Situation ist, muss der Lotse damit rechnen, sehr spät über den Sinkflug informiert zu werden. Außerdem sollte der Lotse von einer Sinkrate zwischen 7000 - 14000 Fuß pro Minute ausgehen. Squawk 7700 könnte aufgrund der hohen Belastung der Crew entweder spät, oder gar nicht gesetzt werden.