Ein IFPUV-valider Flugplan ist ein Flugplan, welcher keinerlei Fehler aufweist und sogar in der Realität abgeflogen werden könnte. Valide heißt, dass der Flugplan allen Regeln und Beschränkungen entspricht, die Aufgrund von Kapazitätsregelungen und Verkehrslenkung gelten. So ist es für bestimmte Flüge erwünscht, dass sie durch ganz bestimmte Sektoren fliegen, oder durch ganz bestimmte Sektoren nicht fliegen. Bei IVAO sind valide Flugpläne bei der DE-Pilot Skills Tour, sowie bei den CP- und ATP-Prüfungen Pflicht.
Merke: VFR Flugpläne können und müssen nicht valide sein.
Hier erklären wir euch nun Schritt für Schritt, wie ein IFR-Flugplan valide gemacht werden kann.
Der erste Schritt ist natürlich die Festlegung von Start.- u. Zielflughafen. Als Beispiel nehmen wir einen Flug von Hamburg nach Düsseldorf. Unsere Routendatenbank schlägt uns für diesen Flug bereits eine Route vor:
BASUM M170 HMM T851 XAMOD
Es folgt die Validation mittels der Network-Manager-Sektion (NM) der Eurocontrol. Dazu öffnet ihr das Network Operations Portal. Auf der rechten Seite weiter unten findet ihr unter "Flight Planning" die beiden wichtigsten Elemente:
Durch Klick auf den Structured Editor öffnet sich ein leerer Flugplan, wie ihr ihn kennt. Dort müssen nun unsere Daten rein. Als Beispiel wollen wir diese Route nun mit einer MD82 auf FL220 fliegen. Off Block haben wir für 1200z geplant.
Nach Ausfüllen des Plans schicken wir ihn via "Send" ab und erhalten direkt das Ergebnis. In diesem Falle "NO ERRORS", was das beste mögliche Ergebnis ist. Der Flugplan ist also valide und kann genau so abgeflogen werden.
Achtet hier genau auf die Schreibweise! Tipp- oder Formatfehler führen direkt zu Fehlern.
Die am häufigsten gemachten Tipp.- und Formatfehler sind:
Abschließend gibt uns der Validator unseren Flugplan noch in Textform wieder:
-(FPL-DABCD-IS -1MD82/M -SDGPRWY/S -EDDH1200 -N0420F220 BASUM M170 HMM T851 XAMOD -EDDL0045 EDDK -PBN/A1)
Flugpläne in dieser Textform können übrigens direkt im IFPUV Free-Text-Editor eingegeben werden.
AIP- (also "Länder"-)spezifische Vorschriften wie die SID-/STAR-Pflicht in Deutschland werden durch den Validator nicht kontrolliert.
Nicht immer läuft die Validation so reibungslos ab wie in unserem Beispiel. Häufig schleichen sich Fehler ein, welche nicht durch eine falsche Eingabe hervorgerufen werden, sondern wo die Route falsch ist oder ungültig. In diesem Falle muss man ein wenig Fehlersuche betreiben und den Plan ausbessern. Auch an dieser Stelle ist der Editor zur Stelle, denn er zeigt einem die fehlerhaften Segmente an. Die häufigsten Fehler sind:
Fehler | Bedeutung | Lösung |
---|---|---|
[...]DOES NOT EXIST IN FL RANGE F000..F245 | Straße/Punkt nicht in unter FL245 befliegbar | Höher fliegen |
TTL EET DIFFERENCE > 60%, CALCULATED TTL EET FROM XXXX TO XXXX. | Zeiten stimmen nicht | EET und/oder Geschwindigkeit anpassen |
TRAFFIC VIA XXXXX XXXX XXXXX IS ON FORBIDDEN ROUTE | Hier darf man einfach nicht lang | andere Route/Luftstraße suchen. REF konsultieren (siehe unten). Die mit XXXX gekennzeichneten Stellen in der Tabelle können Flughäfen, Luftstraßen und Navpoints darstellen. |
In der Validierung können Verweise (REF) auf die Veröffentlichungen der EUROCONTROL zur Verfügbarkeit von Routen auftreten. Dieses Dokument schimpft sich sinnvollerweise "route availability document", und ist im NM-Portal verfügbar. Der Validator spuckt bei einer ungültigen Route eine Referenznummer aus, die im RAD aufgeführt ist, und einen Hinweis darauf geben kann, warum diese Route ungültig ist und wie eine alternative Streckenführung aussehen kann. Für Fehlermeldungen, die keine Referenznummern beinhalten, kann dieses Dokument zur Entschlüsselung des Fehlercodes helfen.