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(Sperrung von Rollwegen und Bahnen)
 
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Die Auswahl der Betriebspiste scheint für viele Lotsen-Neulinge ein Buch mit sieben Siegeln. Allerdings muss das nicht so sein, immerhin gibt es drei einfache Regeln, anhand derer die Bahn recht schnell ausgewählt werden kann:
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Die Auswahl der Betriebspiste scheint für viele Lotsen-Neulinge ein Buch mit sieben Siegeln. Allerdings muss das nicht so sein, immerhin gibt es ein paar einfache Regeln, um die richtige Piste festzulegen. Allgemein sind hierfür die jeweiligen [https://de.ivao.aero/prozeduren/ Prozedurenseiten] maßgebend.
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'''Nice to know - andere Wege die Betriebspiste festzulegen''' <br />
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Wenn auch mit den Prozeduren und der aktuellen Windsituation keine eindeutige Betriebspiste festgelegt werden kann, lohnt sich auch mal ein Blick darauf wie es denn die Profis machen und welche Piste in echt an seinem Airport gerade aktiv ist. Alternativ kann man auch einfach mal selbst in die TAF schauen oder andere Onlinedienste nutzen um den Wind im weiteren Verlauf beobachten zu können.
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==Wind==
 
==Wind==
  
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Prinzipiell wollen Piloten immer '''gegen den Wind''' starten. Das verringert die Rollstrecke bis zum Abheben und sorgt so für zusätzliche Sicherheit. Daher sollte der Lotse bei der Auswahl der Startbahn den Wind in Betracht ziehen.
  
Jeder Pilot wird sein Flugzeug so gut es geht '''gegen den Wind''' starten. Das verringert die Rollstrecke bis zum Abheben und sorgt so für zusätzliche Sicherheit. Deshalb sollte auch der Lotse in der Auswahl der Startbahn den Wind immer in Betracht ziehen.  
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<blockquote class=warning>Grundsätzlich gilt dabei die Regel: Bahnrichtung = Windrichtung (im METAR).</blockquote>
  
<blockquote>Grundsätzlich gilt dabei die Regel: Bahnrichtung = Windrichtung (im METAR)</blockquote>
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Die Angabe im METAR beschreibt die Windrichtung, aus der der Wind weht. Das heißt, bei 27005KT kommt der Wind aus Westen (270°) und weht nach Osten. Der Pilot startet auf der Piste 27 aber in Richtung Westen (270°) - also gegen den Wind.
  
Die Angabe im METAR beschreibt die Windrichtung, aus der der Wind weht. Das heißt, bei 27005KT kommt der Wind '''aus''' Westen (270°) und weht nach Osten. Der Pilot startet auf der Piste 27 aber '''in''' Richtung Westen (270°) - also gegen den Wind.
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Häufig weht der Wind nicht direkt aus Richtung einer bestimmten Bahn, in dem Fall sollte der Lotse die Bahn auswählen, bei der man den besten Gegenwind hat. Das heißt, bei 35005KT kommt der Wind fast genau aus dem Norden. Dieser kommt aber etwas mehr aus Westen als aus Osten. Hier wäre demnach wieder die Piste 27 zu nutzen. Davon abweichende Prozeduren bei der Pistenwahl können operationelle Gründe sein.
  
Häufig weht der Wind aber nicht direkt aus Richtung einer bestimmten Bahn, in dem Fall sollte der Lotse die Bahn auswählen, welche den geringsten Rückenwind (=bester Gegenwind) für den Piloten bedeutet. Die Formel zur Berechnung der Rückenwind-Komponente findet sich in der [[Formelsammlung]]. Davon abweichende Prozeduren bei der Pistenwahl können in der Betriebsanweisung/Lotsen-Guide des jeweiligen Flughafens stehen. So ist zum Beispiel in Stuttgart bei bis zu 5kt Rückenwind die Piste 25 zu benutzen.
 
  
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==Operationelle Regeln==
  
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Nicht jede Piste wird gleich benutzt. Es gibt Flughäfen, da werden unterschiedliche Pisten für Start und Landung genutzt oder sogar kreuzende Pisten. Deshalb gibt es auch bei IVAO Regeln zur Bahnnutzung. Diese werden von den Mitarbeitern der FIRs in Anlehnung an die Realität festgelegt und auf den Prozedurenseiten veröffentlicht.
  
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Viele Flughäfen haben eine Beschränkung der Betriebsbahn, bis eine kritische Rückenwindkomponente überschritten ist.
  
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Ein Beispiel:
  
==Operationelle Regeln==
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An unserem Beispiel Airport wird die Piste 27 bis zu einer Rückenwindkomponente von 5kt Bevorzugt verwendet. Aktueller Wind 04006KT
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(Wichtig! Rückenwind nicht gleich Rückenwindkomponente)
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Referenz zur Formelsammlung:
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https://kompendium.ivao.de/images/Gwind.gif
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-> cos(040-270)*6 = 3,86kts
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Obwohl also der Wind größer als 5kts ist, entspricht die Rückenwindkomponente weniger als 5kt, weshalb in unserem Beispiel weiterhin die Piste 27 zu verwenden wäre.
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Auch für diese Formel gibt es im Internet genug Rechner zu finden, die dir diese Rechnung automatisch ausführen. Für die richtigkeit des Ergebnisses ist aber immer der Nutzer selbst verantwortlich
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<blockquote class=warning>
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Auch für diese Formel gibt es im Internet genug Rechner zu finden, die dir diese Rechnung automatisch ausführen. Für die Richtigkeit des Ergebnisses ist aber immer der Nutzer selbst verantwortlich
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<blockquote class=warning>Diese Regeln können sich ändern, deshalb sollte vor dem Einloggen regelmäßig die aktuell gültigen Regeln auf der jeweiligen [http://de.ivao.aero/prozeduren/ Prozedurenseite] überprüft werden.</blockquote>
  
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===Sperrung von Rollwegen und Bahnen===
  
Nicht jede Bahn wird gleich benutzt. In Frankfurt zum Beispiel wird die Piste 18 nur für Starts und die Piste 25R nur für Landungen genutzt, in Hamburg zum Beispiel die Piste 33 nur in Ausnahmefällen zur Landung. Grund können die Kapazität des Flughafens sein, oder Lärmschutz in der Anflugschneise.
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In Realität werden immer mal wieder einzelne Rollwege oder Bahnen per NOTAM oder AIP SUP deaktiviert. Bei IVAO werden diese Sperrungen allerdings nur dann umgesetzt, wenn das durch die verantwortliche FIR über die [http://de.ivao.aero/prozeduren/ Prozedurenseiten] bekannt gegeben wird.
  
Deshalb gibt es auch bei IVAO Regeln zur Bahnnutzung. Diese werden von den FIR-Leitungen und Service-Teams in Anlehnung an die Realität festgelegt und auf den Seiten der FIRs veröffentlicht. Viele Flughäfen haben eine Beschränkung der Betriebsbahn, bis eine kritische Rückenwindkomponente überschritten ist. Häufig sind hier Lärmschutzmaßnahmen die Gründe. Außerdem gibt es Bahnen, die nicht für Start oder nicht für Landungen genutzt werden dürfen.
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'''Nice to know - opposite departure''' <br />
  
<blockquote>Diese Regeln können sich teilweise ändern, deshalb sollte vor dem Einloggen die aktuell gültigen NOTAMs und Regeln auf der jeweiligen [http://www.ivao.de/firs.html FIR-Seite] überprüft werden.</blockquote>
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Für den Piloten kann es auch manchmal geschickter sein, von einer anderen Piste oder sogar ganz gegen die eigentliche Betriebsrichtung zu starten. Gründe hierfür sind meist kürzere Rollzeiten bis zur Piste.
  
==Im Zweifel: mit dem Piloten zusammenarbeiten==
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Dies muss aber dann mit den entsprechenden Lotsen und Piloten koordiniert werden. In der Regel ist dies eine Ausnahme und ändert nichts an der regulären Betriebsrichtung in der ATIS
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'''Nice to know - generelle Ausrichtung von Pisten''' <br />
  
Grundsatz der Bahnnutzung ist und bleibt: der Lotse hat nur als Zweiter etwas mit der Wahl der Bahn zu tun, landen und starten müssen im Zweifel immer die Piloten. Wenn aus den beiden vorhergehenden Regeln keine eindeutige Wahl der Bahn herauskommt, sollte der Pilot befragt und eine individuelle Nutzung koordiniert werden.
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Ist dir schonmal aufgefallen, dass die meisten in Deutschland eine Ost/West-Ausrichtung haben?
  
==Sperrung von Rollwegen und Bahnen==
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z.B. 26/08, 25/07, 23/05, 13/31, 28/10
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Dies liegt daran, dass Deutschland in einer Westwindzone liegt, wir haben also die meiste Zeit des Jahres Wind aus Westen. Dementsprechend hat man beim Bau der Flughäfen die Piste auf diesen Wind ausgerichtet.
  
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Ein Sonderfall ist hierbei der Flughafen Hamburg, dieser hat kreuzende Bahnen. Das liegt daran, dass durch die Nord- und Ostsee ein Windverhältnis entsteht, welches manchmal mehrmals am Tag dreht und sozusagen aus beinahe allen Himmelsrichtungen kommen kann. Um hier je nach Windrichtung immer die optimale Piste wählen zu können, hat der Flughafen zwei gekreuzte Pisten.
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In Realität werden immer mal wieder einzelne Rollwege oder Bahnen per NOTAM deaktiviert. Bei IVAO werden diese Sperrungen allerdings nur dann umgesetzt, wenn das per NOTAM auf den [http://www.ivao.de/firs.html FIR-Webseiten] bekannt gegeben wird.
 
  
[[Kategorie:Aerodrome Controller]]
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[[Kategorie:Aerodrome Controller]] [[Kategorie:Grundwissen Lotsen]]

Aktuelle Version vom 16. Dezember 2024, 19:13 Uhr

Die Auswahl der Betriebspiste scheint für viele Lotsen-Neulinge ein Buch mit sieben Siegeln. Allerdings muss das nicht so sein, immerhin gibt es ein paar einfache Regeln, um die richtige Piste festzulegen. Allgemein sind hierfür die jeweiligen Prozedurenseiten maßgebend.

Nice to know - andere Wege die Betriebspiste festzulegen
Wenn auch mit den Prozeduren und der aktuellen Windsituation keine eindeutige Betriebspiste festgelegt werden kann, lohnt sich auch mal ein Blick darauf wie es denn die Profis machen und welche Piste in echt an seinem Airport gerade aktiv ist. Alternativ kann man auch einfach mal selbst in die TAF schauen oder andere Onlinedienste nutzen um den Wind im weiteren Verlauf beobachten zu können.

[Bearbeiten] Wind

Prinzipiell wollen Piloten immer gegen den Wind starten. Das verringert die Rollstrecke bis zum Abheben und sorgt so für zusätzliche Sicherheit. Daher sollte der Lotse bei der Auswahl der Startbahn den Wind in Betracht ziehen.

Grundsätzlich gilt dabei die Regel: Bahnrichtung = Windrichtung (im METAR).

Die Angabe im METAR beschreibt die Windrichtung, aus der der Wind weht. Das heißt, bei 27005KT kommt der Wind aus Westen (270°) und weht nach Osten. Der Pilot startet auf der Piste 27 aber in Richtung Westen (270°) - also gegen den Wind.

Häufig weht der Wind nicht direkt aus Richtung einer bestimmten Bahn, in dem Fall sollte der Lotse die Bahn auswählen, bei der man den besten Gegenwind hat. Das heißt, bei 35005KT kommt der Wind fast genau aus dem Norden. Dieser kommt aber etwas mehr aus Westen als aus Osten. Hier wäre demnach wieder die Piste 27 zu nutzen. Davon abweichende Prozeduren bei der Pistenwahl können operationelle Gründe sein.


[Bearbeiten] Operationelle Regeln

Nicht jede Piste wird gleich benutzt. Es gibt Flughäfen, da werden unterschiedliche Pisten für Start und Landung genutzt oder sogar kreuzende Pisten. Deshalb gibt es auch bei IVAO Regeln zur Bahnnutzung. Diese werden von den Mitarbeitern der FIRs in Anlehnung an die Realität festgelegt und auf den Prozedurenseiten veröffentlicht.

Viele Flughäfen haben eine Beschränkung der Betriebsbahn, bis eine kritische Rückenwindkomponente überschritten ist.

Ein Beispiel:

An unserem Beispiel Airport wird die Piste 27 bis zu einer Rückenwindkomponente von 5kt Bevorzugt verwendet. Aktueller Wind 04006KT

(Wichtig! Rückenwind nicht gleich Rückenwindkomponente)

Referenz zur Formelsammlung:

Gwind.gif

-> cos(040-270)*6 = 3,86kts

Obwohl also der Wind größer als 5kts ist, entspricht die Rückenwindkomponente weniger als 5kt, weshalb in unserem Beispiel weiterhin die Piste 27 zu verwenden wäre. Auch für diese Formel gibt es im Internet genug Rechner zu finden, die dir diese Rechnung automatisch ausführen. Für die richtigkeit des Ergebnisses ist aber immer der Nutzer selbst verantwortlich

Auch für diese Formel gibt es im Internet genug Rechner zu finden, die dir diese Rechnung automatisch ausführen. Für die Richtigkeit des Ergebnisses ist aber immer der Nutzer selbst verantwortlich
Diese Regeln können sich ändern, deshalb sollte vor dem Einloggen regelmäßig die aktuell gültigen Regeln auf der jeweiligen Prozedurenseite überprüft werden.

[Bearbeiten] Sperrung von Rollwegen und Bahnen

In Realität werden immer mal wieder einzelne Rollwege oder Bahnen per NOTAM oder AIP SUP deaktiviert. Bei IVAO werden diese Sperrungen allerdings nur dann umgesetzt, wenn das durch die verantwortliche FIR über die Prozedurenseiten bekannt gegeben wird.

Nice to know - opposite departure
Für den Piloten kann es auch manchmal geschickter sein, von einer anderen Piste oder sogar ganz gegen die eigentliche Betriebsrichtung zu starten. Gründe hierfür sind meist kürzere Rollzeiten bis zur Piste. Dies muss aber dann mit den entsprechenden Lotsen und Piloten koordiniert werden. In der Regel ist dies eine Ausnahme und ändert nichts an der regulären Betriebsrichtung in der ATIS
Nice to know - generelle Ausrichtung von Pisten
Ist dir schonmal aufgefallen, dass die meisten in Deutschland eine Ost/West-Ausrichtung haben? z.B. 26/08, 25/07, 23/05, 13/31, 28/10 Dies liegt daran, dass Deutschland in einer Westwindzone liegt, wir haben also die meiste Zeit des Jahres Wind aus Westen. Dementsprechend hat man beim Bau der Flughäfen die Piste auf diesen Wind ausgerichtet. Ein Sonderfall ist hierbei der Flughafen Hamburg, dieser hat kreuzende Bahnen. Das liegt daran, dass durch die Nord- und Ostsee ein Windverhältnis entsteht, welches manchmal mehrmals am Tag dreht und sozusagen aus beinahe allen Himmelsrichtungen kommen kann. Um hier je nach Windrichtung immer die optimale Piste wählen zu können, hat der Flughafen zwei gekreuzte Pisten.