Auf dieser Seite haben wir dir all jene Informationen zusammengestellt, die unserer Einschätzung nach die Grundlagen für die Kommunikation im Flugfunk darstellen. Diese Informationen bilden somit gemeinsam mit den Funkbeispielen die Basis für die Kommunikation bei IVAO.

Dieser Artikel behandelt nur grundsätzliche Themen des Flugfunks. Eine Liste aller in Deutschland zu verwendenden Phrasen stehen in den NfL zur Verfügung. Diese sind auch Grundlage für die Prüfungen! Du findest sie im Menü unter "Sprechfunkverfahren".

Inhaltsverzeichnis

Buchstaben

Für Außenstehende manchmal eigentümlich werden Buchstaben in der realen Luftfahrt, wie auch bei IVAO, weder normal ausgesprochen ("be"), noch findet die sonst in Deutschland übliche Buchstabiertafel ("Berta") Anwendung.

Stattdessen wird das sogenannte NATO-Alphabet ("Bravo") verwendet.

Eine Piste 31L bleibt aber selbstverständlich "Left/Links" und nicht "Lima". Parallel dazu C ("Center") und R ("Right/Rechts").

Zahlen

Für die Aussprache von Zahlen gibt es ebenfalls einige Sonderregeln, welche hauptsächlich der Tatsache geschuldet sind, dass speziell Aussprache von englischen Zahlen im Funk zu Missverständnissen und einer schweren Verständlichkeit führen kann.

Alle Zahlen in der Übermittelung von

  • Rufzeichen,
  • Steuerkursen,
  • Wind Richtung und Geschwindigkeit, sowie
  • Pisten

müssen getrennt ausgesprochen werden.

Allerdings gibt es noch weitere Besonderheiten:

  • Werte von Flugflächen können, sofern aus "glatten" Hundertern bestehend, als solche ausgesprochen werden ("Flight Level two hundred").
  • Bei Squawks/Transpondercodes, QNH und Wetterangaben dürfen ganze Tausender bleiben ("Squawk one tousand", "QNH one tousand"). Bei Wetterangaben gilt das auch für Hunderter ("Visibility tree tousand five hundred meters").
  • Callsigns oder Luftfahrzeugtypen mit mehreren aufeinanderfolgenden identischen Ziffern (DLH333, DLH22, Boeing 777 ...) dürfen als "DOUBLE" / "ZWO MAL" oder "TRIPLE" / "DREI MAL" abgekürzt werden. Allerdings Callsigns wie DLH2244 müssen "two two four four" ausgesprochen werden.


Darüber hinaus gelten folgende Regeln:

  • Die wohl bekannteste, deutsche Ausnahme stellt die Zahl Zwei dar. Diese wird "Zwo" ausgesprochen, um sie besser von der Drei unterscheiden zu können.
  • Die Zahl Neun heißt im Englischen "Niner" (ausgesprochen: "Nainer").
  • Das englische "th", bekannt aus Worten wie "the" oder "throw" wird im Funk wie ein normales "t" behandelt, weil der sogenannte th-Lispellaut auf dem Funk unangenehme Geräusche erzeugt, die die Verständlichkeit einschränken.
  • Diese Regeln gelten so nur innerhalb des Geltungsbereich der AIP Deutschland, im weiteren Sinne im Geltungsbereich der ICAO. Das heißt, dass man beispielsweise in den USA, wo die sogenannte FAA eigene Regelungen hat, ähnliche, aber eigene Phrasen und Regeln verwendet.


Besonders ist im Englischen darauf zu achten, dass bei Höhen-Freigaben nicht "Descend/Climb to 2500 feet" verwendet wird, da es leicht zu Verwechslungen zwischen den Zahlen und Wörtern kommen kann. Deswegen: "DENTE, descend 2500ft", "DENTE climb FL70" und "DENTE descending 2500ft".

Rufzeichen (Allgemein)

Die Position des Rufzeichens innerhalb einer Übertragung sollte stets am Anfang stehen. Allerdings kann eine direkte Antwort auch mit dem Rufzeichen beendet werden. Dies bedeutet schlichtweg, dass beim Erstkontakt das Rufzeichen am Beginn der Meldung genannt werden muss und bei einem Readback es sowohl am Anfang, als auch am Ende mit gemeldet werden kann.

Hier sei noch angemerkt, dass dies die Deutschen Regularien sind. Nach der ICAO muss das Rufzeichen bei einem Readback immer am Ende stehen.

Rufzeichen (Piloten)

Entsprechend der Realtität gibt es bei IVAO zwei nutzbare Rufzeichengruppen:

Flugzeug-Registrierung: 5-stellige Kombination aus Buchstaben und Zahlen, für in Deutschland registrierte Flugzeuge beginnt diese mit einem D, gefolgt von 4 weiteren Buchstaben. Diese Rufzeichen können im Funk durch den Lotsen abgekürzt werden, aus D-ABCD wird dann "D-CD". Erst dann darf auch der Pilot diese Kurzform nutzen. Befinden sich zwei Piloten mit der selben Endung (z.B. D-EDCD und D-ABCD) auf der Frequenz, muss selbstverständlich das ungekürzte Rufzeichen benutzt werden. Näheres über die Zusammensetzung dieser "Nummernschilder" findest du unter Luftfahrzeugklassen.

Airline-Rufzeichen: Diese bestehen aus dem 3-stelligen sogenannten ICAO-Code der Fluglinie (z.B. DLH für Lufthansa) gefolgt von Zahlen und Buchstaben. Dieses Rufzeichen darf, bis auf die oben genannten Besonderheiten, nicht abgekürzt werden. Wenn ihr den ICAO-Code eurer Wunschairline nicht kennt, ist der Wikipedia-Artikel dieser Fluggesellschaft meist hilfreich.

Rufzeichen (Lotsen)

Hier existiert eine sehr große, regional unterschiedliche Bandbreite an Regeln, wie diese Rufzeichen gebildet werden. Im Regelfall kann der Pilot das Rufzeichen eines Lotsen aus seiner ATIS entnehmen. Auf eine deutsche Besonderheit, die speziell am Anfang oft zu Verwirrungen führt, wollen wir aber noch eingehen: Nimmt man etwa die Position des EDDL_APP als Beispiel, so rufen die meisten Einsteiger und auch zahlreiche alte Hasen diese Position fälschlicherweise „Düsseldorf Approach“. Korrekt wäre aber „Langen Radar“.

Wie kommt's? Zum Einen ist eine Position mit Namen „Approach“ als eine An- und Abflugposition ohne Radar definiert, was bei der Verkehrsmenge in Deutschland unmöglich wäre, zum anderen sitzen die Lotsen die in der Realität diese Position betreuen nicht mehr in Düsseldorf, sondern gemeinsam mit den Center-Lotsen in der Kontrollzentrale in Langen bei Frankfurt, aus diesem Grund teilen diese sich auch mit den Center-Lotsen das Rufzeichen „Langen Radar“.

Radio Check

Radio Checks müssen wie folgt ablaufen: 1. Rufzeichen der gerufenen Funkstelle, 2. Eigenes Rufzeichen, 3. "RADIO CHECK", 4. Frequenz

Die Antwort auf einen Radio Check muss in folgender Form erfolgen: 1. Rufzeichen der Funkstelle, die den Radio Check angefragt hat, 2. Eigenes Rufzeichen, 3. Angaben zur Verständlichkeit

Dabei gilt:

1 = unverständlich (unreadable)

2 = zeitweise verständlich (readable now and then)

3 = schwer verständlich (readable but with difficulty)

4 = verständlich (readable)

5 = sehr gut verständlich (perfectly readable)


Beispiel: G = ATC (Ground); A = Pilot (Air)

Deutsch Englisch
A: Frankfurt Turm, DENTE, radio check auf Frequenz 119.905, wie verstehen Sie mich? A: Frankfurt Tower, DENTE, radio check on frequency 119.905, how do you read?
G: DENTE, Frankfurt Turm, verstehe Sie 5. G: DENTE, Frankfurt Tower, read you 5.

Konkrete Umsetzung

Wenn du dich jetzt für den Flugfunk gewappnet fühlst, empfehlen wir dir die Funkbeispiele, die für jede gewöhnliche Situation einen passenden Idealfall parat haben.