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In der ATIS (Automatic Terminal Information Service) eines Flughafens sind wichtige Informationen zu Wetter, Betriebspisten, den Übergangsflughöhen sowie sonstige für die Piloten relevante Informationen zusammengefasst.
Auf IVAO gibt es zwei Varianten, die ATIS zu erhalten. Als erste ist hierbei die Voice ATIS [1] zu nennen, bei der die Cockpitbesatzung die veröffentlichte ATIS Frequenz in ihrem Funkgerät eindreht und dann eine (Computer)stimme hört, die in Endlosschleife die ATIS wie im Textformat vorliest.
In den letzten Jahren wird die ATIS allerdings häufiger über ACARS in Textform [2] übertragen, diese Technik wird ebenfalls bei IVAO genutzt.
Es gibt außerdem den Fall, dass die ATIS über das Trägersignal eines VORs abgestrahlt wird. Am Beispiel Köln sieht man zwei ATIS-Frequenzen, wobei die eine gleichzeitig die Frequenz vom KBO-VOR ist:
Die ATIS wird direkt nach dem Einloggen auf der Lotsen-Position ausgefüllt und gesendet. Erst danach ist man bereit, den Betrieb aufzunehmen. Im Folgenden zeigen wir, wie man eine ATIS ausfüllt und welche Inhalte in einer ATIS stehen können. Zu beachten ist, dass in den jeweiligen lokalen Prozeduren weitere Informationen zum Ausfüllen einer ATIS enthalten sein können.
Nice to know - Wann und warum wird die departure frequency eingetragen?
Im realen Flugverkehr wechseln IFR-Flüge an den meisten Flughäfen Deutschlands nach dem Abheben auf einer bestimmten Höhe selbstständig die Frequenz und rufen den zuständigen Radarlotsen. Der Towerlotse gibt dann keine mündliche Anweisung zum Frequennzwechsel. Stattdessen findet sich in den SID-Karten jeweils ein Hinweis, wann und wie der Frequenzwechsel von der Tower- zur Radarfrequenz durchgeführt werden muss. Da auf IVAO aufgrund von fehlender ganztägiger Lotsen-Präsenz die Frequenz in den Karten nicht immer die Frequenz ist, die der IVAO-Pilot rufen muss, wird im Remark-Feld der ATIS der Platzlotsen (DEL/GND/TWR) ein entsprechender Hinweis auf die zu rufende Frequenz eingetragen; die Frequenz ist an die nächste verantwortliche Radarposition ggf. anzupassen. Ausgenommen von dieser Regelung über Abflugfrequenzen sind:
- Berlin Brandenburg (EDDB),
- Frankfurt (EDDF),
- München (EDDM),
- Friedrichshafen (EDNY) und
- Leipzig (EDDP)
Hier wird keine Abflugfrequenz eingetragen, da an den o.g. Flughäfen die Übergabe per Funk erfolgt.
In vielen Informationen steht "CONFIRM ATIS INFO __ on initial contact". Damit soll sichergestellt werden, dass der Pilot und der Lotse jeweils über die letzte Information verfügen - meldet also ein Pilot einen "alten" Kennbuchstaben, kann ihn der Lotse auf eine aktualisierte Information hinweisen.
Auf IVAO hat in der Regel jeder Lotse seinen eigenen Buchstaben. Inhalt der ATIS sollte allerdings bei allen Lotsen für diesen Flughafen gleich sein. Daher ist es nicht notwendig, bei jedem Lotsen seinen ATIS Buchstaben zu nennen.
Man meldet den ATIS-Kennbuchstabe nur beim ersten Kontakt mit einem Lotsen, der für diesen Flughafen zuständig ist. Also z.B. ein IFR Abflug bei der Enroute-Clearance oder ein IFR Anflug, der den Anflug-Lotsen (APP) kontaktiert.
Nice to know - kann VFR auch eine ATIS melden?
Die kurze Antwort ist: Ja! VFR hat keine Verpflichtung zum Empfangen und Bestätigung der ATIS, allerdings ist dies sehr hilfreich für Piloten und Lotsen. Wenn ein Pilot in eine CTR einfliegt, benötigt er den lokalen QNH, die aktive Piste und weitere Informationen, die eventuell auch in der ATIS stehen. Dies teilt der Lotse dem Piloten beim Einflug in die Kontrollzone bzw. Vor dem Rollen zur Piste mit. Wenn der Pilot bereits die ATIS empfangen und bestätigt hat, kann der Lotse darauf verzichten.
Aufgrund von Software-Limitierungen müssen Bestandteile der Remarks derzeit in einem speziellen Format ausgefüllt werden, damit sie korrekt automatisch ausgesprochen werden. Alternativ kann die ATIS auch manuell aufgenommen werden