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Version vom 2. Januar 2016, 12:16 Uhr

Übersichtstechnik

Der Übergang vom Tower zum APP und CTR bringt für einen Lotsen eine große Veränderung mit sich, sind doch alle Radarkontakte ständig in Bewegung. Daher ist es wichtig, dass jeder Radarlotse eine Technik nutzt, die Übersicht zu behalten. Grundsätzlich sollte diese Technik wie ein Scan ablaufen, das heißt jeder Radarkontakt im Verantwortungsbereich des Lotsen sollte in regelmäßigem Abstand überprüft werden.

Aus der Praxis hat sich folgende Technik als praktisch erwiesen: Das IVAC bietet dem Lotsen die Möglichkeit, mit einem Druck auf das Mausrad ein Radar-Label zu verschieben. Das kann man nutzen, und in regelmäßigen Abständen jedes Label verschieben. Während dieses Vorgangs sollte man dann zum einen die Label scannen (siehe unten), und sich die nächsten Anweisungen zurechtlegen, die man dem Flieger geben muss.

Das IVAC hat die Funktion, Bereiche des PVD zu zoomen - das ist allerdings in einer Situation mit viel Verkehr unpraktisch. Vielmehr sollte man sich, während man sich an seinen Sektor gewöhnt, auch eine Zoomstufe suchen, auf der man zum einen den ganzen Sektor sehen und zum anderen genug Details sieht, um sein vectoring genau zu geben.

Zudem bietet es sich an, mit Höhenfiltern zu arbeiten, um nicht essentiellen Verkehr auszublenden. Alle Anflugsektoren in Deutschland sind nach oben hin in der Höhe begrenzt, daher können im IVAC auch alle Radarkontakte darüber ausgeblendet werden. Auch nach unten kann man den Filter setzen, um zum Beispiel Flugzeuge auf dem Apron auszublenden. Grundsätzlich gilt die Regel: je weniger Radarkontakte auf dem Schirm sind, desto leichter ist es, die Übersicht zu behalten.

Außerdem ist eine Möglichkeit, die Übersichtlichkeit zu erhöhen, sich Radarkontakte, die "assumed" sind (also unter der eigenen Kontrolle), in einer hellen Farbe darstellen zu lassen, und nicht-angenommene Kontakte in einer entsprechend dunklen Farbe. Auch so kann ein Lotse auf einen Blick feststellen, welche Kontakte seine Aufmerksamkeit benötigen.

Label

Um die Scan-Technik effizient zu nutzen, ist es notwendig, die Freigaben jedes Fliegers in die Label einzutragen. Das IVAC bietet die Möglichkeit, über die Funktionstasten F5 bis F8 die freigegebenen Wegpunkte, Höhen und Geschwindigkeiten in das Label eines Flugzeugs einzutragen. Besonders in der Prüfungssituation ist es sehr sinnvoll, die Label eingetragen zu haben, bevor das readback des Piloten beginnt. So können auch Fehler durch falsch verstandene Anweisungen entdeckt werden. Ebenfalls können gemäß der Scan-Technik die Aktionen des Piloten mit den Anweisungen abgeglichen werden, um dort entstehende Fehler früh zu erkennen.

Identifizierung

Jedes Flugzeug, das sich auf einer Frequenz anmeldet, muss vom Radarlotsen identifiziert werden. Damit einher geht die Information an den Piloten, dass die Staffelungsverpflichtung beim Lotsen liegt, und er sich über seine Präsenz im Sektor und auf der Frequenz bewusst ist.

Bevor nun ein Lotse "identified" oder "radar contact" sagt, muss er also das Rufzeichen im Funk dem Radarkontakt und dem Label zuordnen. Ist das geschehen, sollte er noch die gemeldete Flughöhe und die freigegebene Flughöhe anhand des Labels abgleichen. Stimmen alle diese Informationen überein, kann der Flieger als identifiziert gelten.