Der unkontrollierte Platz hat, im Gegensatz zu einem kontrollierten, keine Kontrollzone, dafür hat er aber eine fest definierte Platzrunde, welche einzuhalten ist !
Bild einer typischen Platzrunde am Beispiel des Flugplatztes Münster-Telgte (EDLT)
Hier sehen wir eine normale Platzrunde. In ihrem Verlauf und Höhe klar definiert. In unserem Beispiel sehen wir eine Südplatzrunde in 1000 ft MSL. Nordplatzrunden sind dementsprechend hier für Motorflugzeuge nicht gestattet. Es gibt auch Plätze, wo zusätzliche Platzrunden für Ultraleichtflugzeuge beschrieben sind. In unserem Fall gibt es noch eine Nordplatzrunde, welche ausschließlich für Segelflugzeuge verwendet wird.
Der Abflug vom unkontrollierten Platz erfolgt in Deutschland in der Regel im Querabflug, während der Einflug in einem 45 Grad-Winkel in den Gegenanflug erfolgt. Lokale Prozeduren können davon abweichen. Karten werden von der Deutschen Division nicht bereitgestellt, können aber häufig über die Webseite des Flugplatzbetreibers eingesehen werden. Wir begrüßen es generell, wenn sich an diese Verfahren gehalten wird. Im Zweifel kann man sich über die Möglichkeit einer Abkürzung zum Ein- oder Ausflug auch bei dem Flugleiter (INFO/INFORMATION) erkundigen, sollte jedoch immer in der Lage sein, das oben beschriebene Standard-Verfahren zu fliegen.
Fliegt man so einen Platz an ist, je nach Vorgabe, aber immer mindestens 5 Minuten vor Erreichen des Platzes ist Info zu kontaktieren. Nach dem Einleitungsanruf und den Absichten bekommt man die aktive Piste und das lokale QNH des Platzes. Im Normalfall fliegt man auf den (rechten) Gegenanflug zu, dreht ein und meldet diesen dann unaufgefordert. Ähnliches gilt für den Quer- und den Endanflug. Mit Zustimmung von Info ist es auch möglich direkt in den langen Endanflug zu gehen.
Wichtig: Positionsmeldungen der Piloten sind an einem unkontrollierten Platz essentiell ! Der normale, unkontrollierte Flugplatz verfügt über kein Radar und ist so auf die Meldungen der Flugzeuge angewiesen. Auch kann man sich selbst als Pilot ein Bild des Platzrundenverkehrs machen, wenn man anderen Fliegern zuhört.
Ist vor uns Verkehr, werden wir uns selber separieren und uns selbstständig als "Nummer 2" zur Landung ankündigen. Ist man im Endanflug und hat diesen gemeldet bekommt man vom Info-Lotsen den Wind und landet selbstständig.
Es wird auf unkontrollierten Plätzen keine Freigaben geben ! Weder zum Start, noch zur Landung. Nach der Landung rollt man ab und stellt sich auf die Parkflächen. Optional kann man auch bei Info fragen, wo man sich hinstellen darf.
Nachdem man den Motor gestartet hat nimmt man, in gewohnter Weise, via Einleitungsanruf (Initial Call) den Funkkontakt auf der Info-Frequenz auf. Hat man seine Absichten zum Abflug mitgeteilt wird einem vom Info-Lotsen die aktive Piste und das QNH mitgeteilt, gegebenenfalls noch die Verkehrslage in der Platzrunde mitteilen. Ist man am Rollhalt der Piste angekommen und nichts befindet sich im Endanflug so rollt man auf und startet selbstständig. Dieses aber bitte mit einer Funkmeldung verknüpfen, sodass Platzrundenverkehr bescheid weiss und der Info-Lotse die Möglichkeit hat noch den Wind durchzugeben.
Wichtig: Beim Abflug und beim Verlassen der Platzrunde ist es essenziell, darauf zu achten, nicht unter 500 Fuß AGL abzudrehen und Ortschaften zu vermeiden. Zusätzlich sollte beim Ausflug auch auf die Richtung der Platzrunde geachtet werden. Diese ist in der ICAO-Karte der DFS (secais.dfs.de / VFR-Bulletin, einsehbar nach kostenloser Registrierung) für jeden Verkehrslandeplatz zu finden. Beispielsweise steht bei Worms (EDFV) dort die Kennziffer: 1.3SE, was einer Platzrunde im Südosten (South-East) in einer Höhe von 1300 Fuß MSL entsprechen würde. Genauere Verfahren findet man bei vielen Flugplätzen auf der Seite des Betreibers, diese sind jedoch für das Fliegen auf IVAO keine Voraussetzung.