Die Pistensichtweite (runway visual range, RVR) ist die gemessene Sicht entlang einer Piste. Sie ist das Maß für die Distanz über die ein Pilot, der sich 5 Meter über der Piste befindet, die Pistenmarkierungen oder die Rand- bzw. Mittellinienfeuer dieser Piste erkennen kann.

Sobald die Bodensicht und/oder die Pistensichtweite unter 1500m fällt wird die RVR in der METAR angegeben.

Darstellungsform

In der METAR wird hierbei zunächst die Piste angeben (z.B.: R05L = Runway 05 Left) und danach die entsprechende Sichtweite. (z.B.: R05L/0500 = RVR 500m auf der Piste 05L)

Kennbuchstaben

Hinzu kann ein Buchstabe kommen, welcher die Tendenz, ausgehend von den Änderungen der letzten 10 Minuten, beschreibt.

U = upward, D = downward, N = no distinct tendency (z.B.: R05L/0225U = RVR 225 m auf der Piste 05 links, Tendenz: Verbesserung)

P = plus; M = Minus: Diese Angaben werden gemacht, wenn die Sichtweite höher oder niedriger des angegebenen Werts liegt. (z.B.: R25/P2000N = RVR größer als 2000m, Tendenz: keine Veränderung)

Bei größeren Schwankungen wird außerdem die Schwankungsbreite der letzen 10 Minuten angegeben. (z.B.: R05L/0200V1200D = RVR schwankt zwischen 200m und 1200m auf der Piste 05L, Tendenz Verschlechterung)


Umgang mit niedrigen RVRs

Unabhängig von den herrschenden Wetterbedingungen muss die RVR für die entsprechende Piste dem Piloten weitergegeben werden, sofern diese in der METAR angegeben ist.

Da im Betrieb bei IVAO nur die METAR als Quelle zur Verfügung steht, reicht eine Mitteilung des dort angegebenen Wertes.

Sollte eine RVR nicht verfügbar sein, muss der Pilot darüber informiert werden. Bei veränderten RVR-Werten sollte ebenfalls unverzüglich eine Mitteilung erfolgen.
Wichtig: Im Falle eines CAT-Downgrades (schlechtere Kategorie) obliegt es nach Passieren des Outer Markers bzw. des entsprechenden DME Wertes dem Piloten, den Anflug fortzuführen oder nicht.

Auch kann es bei niedrigen RVRs nötig werden, low visibility procedures anzuwenden.