Die ICAO Karte ist quasi der allwissende Almanach für den VFR Piloten. Sie zeigt einem alles Wissenswerte an, zum Beispiel:
Ist in der Karte keinerlei Luftraum eingezeichnet, so gilt die generelle Luftraumstruktur Deutschlands. Die DFS hat dafür ein (PDF-)Plakat ausgegeben.
Die ICAO Karte gibt es in Deutschland in allen gängigen Fachhandeln zu kaufen und gliedert sich meist in 8 Teile. Die kann auch als eine große Karte erworben werden. Die Karte wird im Normalfall im Maßstab 1 : 500.000 gedruckt. Die Teile gliedern sich wie folgt:
Für den Onlineflieger, dem die Karten zu teuer sind, gibt es die Karte für Gesamtdeutschland im VFReBulletin auf dem AIS-Portal der DFS. Erforderlich ist hier eine kostenlose Registrierung.
Achtung: Bitte im AIS-Portal KEINE FLUGPLÄNE AUFGEBEN! Dies sind dann reale Flugpläne, die von der DFS auch geprüft und nachverfolgt werden. Verwendet bitte nur die ICAO-Karte.
Die ICAO-Karte findet man unter Flugvorbereitung ⇒ VFReBULLETIN. Anschließend in der Karte oben rechts das Format „ICAO“ auswählen.
Die großen roten Zahlen in der ICAO Karte nennen sich Maximum Elevation Figure (MEF). Pro Quadrant findet sich eine solche Zahl, wobei ein Quadrant eine Fläche von 30 Breitenminuten mal 30 Längenminuten misst.
Ausschlaggebend für die Berechnung der MEF ist einerseits das höchste Hindernis im jeweiligen Quadranten. Darauf werden pauschal 60 Fuß Puffer addiert. Diese Höhe wird dann auf die nächste Hunderter-Höhe aufgerundet. Andererseits ist auch noch der höchste Höhenpunkt ausschlaggebend. Darauf wird ein fiktives Hindernis von 328 Fuß (100 Meter) addiert sowie pauschal 30 Fuß Puffer. Das Ergebnis wird ebenfalls auf die nächste Hunderter-Höhe gerundet.
Anschließend werden beide Zahlen verglichen und die höhere der beiden Zahlen bildet die Maximum Elevation Figure.
Die Maximum Elevation Figure ist keine Garantie für die ständige Einhaltung der Sicherheitsmindesthöhe beim VFR Fliegen. Stattdessen sollten zur MEF noch 1000 Fuß addiert werden, damit die Sicherheitsmindesthöhe garantiert ist.
Wir betrachten, als Beispiel, einen Ausschnitt aus dem Blatt Hannover.
Die wichtigsten Teile werden nun, anhand dieses Beispiels, erklärt. Um den Flughafen Hannover herum erkennen wir, hier in Grün, die oberen Lufträume C und D mit den jeweiligen Ober- und Untergrenzen. Bei den neuesten Kartenversionen findet man diese Lufträume in Blau. In Rot dargestellt finden wir die Kontrollzonen mit den jeweiligen Obergrenzen. Hier z.B. Hannover, als D 2500 MSL inkl. angrenzender D(HX). Anhand der sichtbaren Pflichtmeldepunkte kann man auch auf einen Blick die terrestrischen Gegebenheiten dieser Punkte ausmachen, z.B. LIMA liegt über dem Kreuz B565 / A7. Knapp nordöstlich der CTR finden wir das Nienburg VOR mit allen wichtigen Angaben. Frequenz, Identifier und Morsezeichen. An dem Symbol kann man auch hier erkennen, dass es sich um ein normales VOR ohne DME handelt.
Die Karte ist, neben den ganzen Eintragungen, farblich gekennzeichnet. So kann man anhand der Schattierungen und Farben erkennen, ob es sich um Wälder / Hügel / Berge etc. handelt. Nördlich von Hannover erkennen wir, blau umrandet, ein Sperrgebiet, hier die ED-R 32A mit Ober- und Untergrenze.
Kommen wir zur unkontrollierten Fliegerei.
Je nach Gebiet finden wir auch hier die passende FIS Frequenz. Um Hannover herum ist z.B. Bremen Information auf 119.825 erreichbar.
Auf IVAO übernimmt, wenn online, der CTR Lotse den FIS-Teil!
Auch zu den unkontrollierten Plätzen bietet die ICAO Karte einige Informationen.
Flugplatz Uelzen:
Ein VDF-Peiler (VHF Direction Finder) ist bei allen Plätzen vorhanden, deren Frequenz in der Karte unterstrichen ist. Damit kann das Funksignal aus dem Cockpit empfangen werden und somit ein QDM/QDR zum/vom Platz ermittelt werden. Dass die Piste befestigt ist, erkennt man am ausgefüllten Pistensymbol.
Gegenbeispiele:
Piste unbefestigt, z.B. Gras
Segelfluggelände. Landung im Normalfall für Motorflugzeuge nicht möglich.