Unter einer Diversion versteht man in der Luftfahrt die Landung auf einem Flugplatz, der nicht der geplante Zielflughafen ist. Dies kann aus verschiedenen Gründen notwendig werden. Die meisten Diversions geschehen aufgrund von unplanmäßigem Treibstoffmehrverbrauch (zum Beispiel nach unverhältnismäßig vielen Warterunden aufgrund von geschlossenen Flugplätzen). Für den Piloten wird die Diversion notwendig, wenn das sogenannte minimum diversion fuel erreicht ist. Dieses setzt sich aus dem final reserve fuel und dem alternate fuel zusammen. Eine Ausnahmeregelung hierzu ist das sogenannte "commitment to stay". Diese Sonderregelung darf nur angewandt werden, wenn sichergestellt ist, dass der geplante Zielflughafen wieder geöffnet wird, bevor das final reserve fuel unterschritten wird.
Diversions können aber auch aus anderen Gründen notwendig werden, beispielsweise durch technische Probleme oder schwerkranke Passagiere/Besatzungsmitglieder. Je nach Dringlichkeit des Problems wird im Airlinebetrieb zu dem sogenannte "company preferred alternate" geflogen, also ein Flughafen, an dem es z.B. Wartungs-, Übernachtungs- und Weiterflugmöglichkeiten für Passagiere gibt. Bei dringenderen Fällen kann auch zum "nearest suitable airport" ausgewichen werden, das heißt dem nächste Flughafen, der nach Bahnlänge und Tragfähigkeit für eine Landung geeignet ist. Wichtig ist hierbei eine gute Kommunikation zwischen Pilot, Fluggesellschaft und ATC.
Für den Lotsen ist eine Diversion verhältnismäßig einfach zu handhaben. Das Flugzeug kann mit Radarvektoren oder über eine normale Strecke zum neuen Zielflughafen geführt werden. Eine umfassende und rechtzeitige Koordination mit den betroffenen ATC-Sektoren ist jedoch unabdingbar!